Éire

Endspurt

Ein letztes mal Servus von der grünen Insel.

Leider hatte Ich die letzten Wochen kaum Zeit um meinen Blog auf dem laufenden zu halten. Ich hatte viel um die Ohren um die mir gegebenen Aufgaben noch zu erledigen bevor Ich das Praktikum beende.
Jetzt habe Ich schon seit einer Woche frei und reise durch dieses wunderschöne Land. Mein Ziel ist es die ganze Insel zu umrunden bevor Ich Sie am 1. März verlasse. Ich habe heute ungefähr die Hälfte hinter mir und bin absolut beeindruckt von atemberaubenden Landschaften und vielen netten Menschen.

Ich werde mich von meinem Blog mit einem Feuerwerk von Bildern verabschieden. Ich freue mich euch bald alle wieder zu sehen.

Bis bald!

Euer Seb

Wasser, Schnee und Luft

Irland macht mich fertig! Dieses Land stürzt sich zurzeit von einer Krise in die nächste. Als erstes wäre da selbstvertändlich die Finanzkrise zu nennen. Irland hat echt übel erwischt und zeigt noch keinerlei Zeichen der Besserung.

Aber etwas viel natürlicheres macht den Iren im Moment zu schaffen. Das Wetter. Sehr starke Regenfälle (sehr starke Regenfälle bedeuten hier in Irland sinnflutartige Niederschläge) haben viele Flüsse über die Ufer treten lassen. Im Westen des Landes waren ganze Städte überschwemmt. Sehr viele Familien verloren auf einen Schlag ihr ganzes Zuhause. Das Hochwasser hat die Leute hier sehr hart getroffen. Nach diesem Schock kam erstmal die Jahreswende. Und damit auch das nächste Chaos.

Das neue Jahr hat wie in fast ganz Europa mit außergewöhnlich viel Schnee begonnen. Erst haben sich alle übermäßig gefreut weil Schnee hier einfach sehr selten ist. Als dieser aber länger als zwei Stunde auf den Straßen liegen blieb haben sich alle gewundert weil das hier noch seltener ist. Das Problem war das sich die Temperaturen die nächsten Tage nicht ändern sollten. Es waren also ein paar Zentimeter Schnee die ein ganzes Land zum stocken brachten. Es war einfach zu wenig Streusalz, zu wenige Räumdienste und zu wenige Erfahrungen mit dieser Art von Witterung vorhanden. Über das ganze Land bewegte sich nichts mehr. Die Schulen hatten geschlossen, die meisten kamen einen halben Tag zu spät zur Arbeit oder blieben gleich ganz Zuhause da auch jemand nach den Kinder schauen musste. Für mich schien die ganze Situation irgendwie lächerlich. Ich konnte einfach nicht glauben dass so wenig Schnee so viel Probleme bereiten kann. Die Bürgersteige waren unbegehbar. Der zusammengtrampelte Schnee ergab eine perfekte Grundlage zum Schlittschuh laufen. Als Ich mich ein wenig informiert hatte bin Ich auf eine kuriose Sache gestoßen. Angeblich gibt es hier ein Gesetz das das genaue Gegenteil vom deutschen Gesetz darstellt. Bei uns ist man ja verantwortlich wenn ein Bürger auf unseren nicht geräumten Gehsteig fällt. Hier ist es so dass man Haftbar wird sobald man die gegebenen Bedingungen verändert. Das heißt räumst du deine Einfahrt und es kommt jemand zum Fall bist du dran! Ich mag das Volk einfach. Wie kommt man nur auf so einen Spaß? Auf jeden Fall war kein Gehsteig geräumt. Gesetzestreu, diese Iren!















Die Fußgängerwege waren aber das kleinste Übel. Die Straßen waren nicht viel besser. Und da Dublin versucht 80% des öffentlichen Verkehrs mit Bussen zu erledigen war das Netz ziemlich schnell tot als diese ihren Dienst einstellten. Auch der Flughafen war über eine lange Zeit geschlossen.
Der Spaß war also ziemlich schnell vorbei. Die einzigen die den Schnee immer noch genießen konnten waren jetzt die Kinder die ja nicht in die Schule mussten. Genug Zeit also für Schneeballschlachten, Schneemann bauen und Schlitten fahren. Momentmal es hat doch keiner einen Schlitten wenn es nie Schnee gibt. Richtig! Aber das hat hier keinen aufgehalten auf irgendeinem Untersatz einen Hügel hinunter zu brettern. Verkehrsschilder, Isomatten, Pappe, Plastiktüten, McDonald Tabletts, Pfannen und viele andere ähnliche Gerätschaften wurden ihrem neuen Zweck gerecht. Es war ein Heidenspaß zuzuschauen.















Mittlerweile ist der Schnee wieder vom viel typischeren Regen weggespült. Die Kälte hatte aber dafür gesorgt dass die nächste Krise nicht lange auf sich warten hat lassen. Viele Wasserleitungen sind in der kalten Zeit geplatzt womit sie nicht mehr fähig waren das Wasser in die Waschbecken, Toiletten, Duschen, Waschmaschinen und Spülmaschinen zu pumpen. Natürlich sind für solche Fälle Wasserspeicher eingeplant. Diese sind aber leider ziemlich leer. Und daran sind einige Iren ganz alleine Schuld. Besonders vorrausschaunde Bürger hatten nämlich die umwerfende Idee eben genau dieses Platzen der Leitungen zu verhindern indem sie 24/7 ihre Wasserleitungen haben laufen lassen. Ganze Dörfer und Stadtteile hatten letzte Woche kein Wasser. Die Wasserregale in den Supermärkten waren bis auf die letzte Flasche leergekauft. Man muss sich erst mal den Gestank in großen Hotels vorstellen die die Sch.... einfach nich runter spülen konnten. Ich hatte und habe das Glück nicht betroffen zu sein.

Ich bin mal gespannt was als nächstes kommt....

Grüße euer Krisengeplagte
Seb

Zu Besuch

Nach einer längeren Pause melde Ich mich wieder zurück. Es fühlt sich zwar ein bissl komisch an Sachen zu schreiben die Ich den meisten schon erzählt hab aber irgendwie hab ich das Verlangen diesen Blog zu vervollständigen. Und wenn Ich es nur für die Jungs in Schweinfurt schreib die Ich an Weihnachten ja nicht gesehen hab. Der folgende Post war schon fertig als ich Irland gerade für die kleine Pause verlassen hatte also wundert euch nicht über die Zeitform.

Ich habe gerade eine sehr müde Woche hinter mir. Und Ich habe sie überstanden ohne am Schreibtisch einzuschlafen. Yeahh! Der Grund für meinen ausgeprägten Schlafmangel ist der Besuch von Toms letztes Wochenende. Aber beginnen will Ich mit einem anderen Besuch. Dem meiner allerliebsten Freundin!

Es war ein schönes Dublinwochenende mit allem was dazugehört. Sightseeing, Pubcrawling, ein deftiges irisches Abendessen, ein Museum und die besten Fish&Chips die Dublin zu bieten hat. Der Laden ist der Hammer! Angeblich der älteste Fish&Chips Imbiss Dublins. Hier bekommst du eine gigantische Portion in Zeitungspapier eingewickelt. Wir haben uns draußen in einer Parkhausausfahrt bei klirrender Kälte und Regen über die Pommes her gemacht. Ich muss gestehen das Ich den Essig über den Pommes nicht mehr missen mag.

Außerdem waren wir auf Arctic Monkeys im Pointer! Der Auftritt war einfach nur fett! Es war alles dabei, alte Klassiker das komplette neue Album und andere Späße zwischen durch. Da es sehr schwer ist gute Bilder auf einem Konzert zu machen habe Ich ein paar Ausschnitte zusammen geschnitten. War ein Heiden Aufwand.

Und so toll ist es dann doch nicht geworden. Aber egal. Und da wir unsere Zeit gut nutzen wollten haben wir außerdem einen Tagesausflug nach Belfast gemacht. Ich wollte Ihr unbedingt

die Stadt zeigen die mich so schnell erobert hat. Und Ich denke es hat auch Ihr gefallen.

Das Wochenende mit Toms war ein wenig Alkohol lastiger. Also nicht dass ihr denkt wir haben die Kulturellen Verpflichtungen vernachlässigt. Sagen wir es einmal so, man kann ja auch nachts viel von einer Stadt sehen.:)

Ich hab das eigentlich nicht so geplant aber irgendwie ist alles zusammen gekommen. Eine Stunde nach seiner Ankunft haben wir in meinem Apartment mit Paul und ein paar Kollegen für eine College Party vorgeglüht. Am nächsten Tag war dann die Verabschiedung von unserem Projektleiter. Er hat sich Karaoke gewünscht. Und Tomi und Ich mussten 99 Luftballons singen. Naja am Schluss waren wir glaub Ich zu zehnt auf der Bühne.

Am nächsten Tag waren wir im schönsten Museum der Stadt. Guinness Storehouse. Naja schon wieder Bier aber das muss man einfach gesehen haben.

Danach sind wir noch durch ein paar Pubs gezogen um das Wochenende abzurunden.

OHH Shit die einzige Unternehemung die rein gar nichtsmit Alkohol zu tun hatte hätte Ich doch fast vergessen. Wir haben uns auf der Halbinsel Howth den Sonnenuntergang angschaut. Die Dubliner sagen dass ist der beste Platz auf der Insel um den Sonnenuntergang zu genießen. Sie verabschiedet sich direkt über den Dächern Dublins.

Jetzt komme Ich aber nochmal kurz auf den feucht fröhlichen Teil zurück und verabschiede mich mit dem irischen Wort für Prost.

Sláinte!

Cheers!

Das tollste an Dublin sind definitv die Pubs!
Ich kann nicht genau sagen was mich am meisten fasziniert, die unglaubliche Vielfalt der Kneipen, die unbeschreibliche Atmosphere oder das unheimlich gut schmeckende Guinness.

Es gibt Pubs wie aus dem Bilderbuch. Eine aufwändige rote Holzvertafelung am Eingang lockt den Gast in die warme Stube. Der ganze Raum ist mit einem Teppich ausgelegt um das höchste Maß an Bequemlichkeit zu erreichen. Die kleinen Holztische sind von den vielen Pints schon ganz abgenutzt. Die Bar -ein Kunstwerk für sich- ist voll bestzt mit den verschiedensten Leuten die ihr Feierabendbier genießen. In einer kleinen Ecke spielen zwei Musiker die gängigen Volkslieder bei denen schon einige Angetrunkene mitgrölen. Toll!
















Aber natürlich gibt es auch dutzende junge Bars die das Spektrum, von A wie abgefuckter, alternativer Hippi Schuppen bis hin zu Z wie ziemlich versnobbter Lounge Bar, lückenlos abdecken. Viele Läden haben dann im Keller ihren Club wo man dancen kann.

















Und dann gibt es die Kneipen die einfach in keine Schublade passen wollen. Da gibt es zum Beispiel einen Laden der sich im alten Gebäude einer großen Bank befindet. Die Halle in der du hier dein Guinness genießt ist so prächtig dass man sich immer wieder fragt: "Darf ich hier überhaupt rein?"

Ok Ich merk schon, dass krieg ich einfach nicht hin, alles aufzuzählen was Ich euch beschreiben will. Wer mehr sehen, erleben und schmecken will, muss sich selbst auf sen Weg in die Stadt machen die mehr Pubs hat als andere Städte Kaugummi am Boden.

Ich kann bei diesen Post auch nicht mt vielen Fotos dienen weil ich ja schließlich für die Pints im Pub bin und nicht für die Fotos. Aber zum Schluss hab Ich noch mein absolutes Lieblingsbild zum Thema Pubs. Das Bild zeigt den ältesten Pub in Belfast. Ich hab es dieses Wochenende erst aufgenommen. Zu Belfast wird sicher noch ein extra Post kommen. Bis dahin.















Cheers!
Seb

Ach ja...

...sorry für die längere Pause, ich hatte die letzten Tage kein Internet. Jetzt bin Ich aber wieder online und werde euch weiter mit den wichtigsten Erlebnissen aus Dublin versorgen.
Bis bald.
Seb

Golfen rockt!

Sport spielt hier in Irland eine ganz besondere Rolle. Eine Sportart die zu Irland gehört wie ein gutes Guinness, ist Golfen. In Deutschland ist golfen eher einer Elite vorbehalten. Zumindest kenne Ich keinen Studenten oder Kfz- Mechaniker der gerne Golf spielt. Hier ist es ein wenig anders. Mir kommt es so vor als ob es keinen Iren gibt der das Spiel noch nicht ausprobiert hat. Das Land ist aber auch wie gemacht für einen Golfplatz. Überall in Dublin um Dublin und um Dublin herum finden sich eine Vielzahl von grandiosen Anlagen. Natürlich gibt es auch hier Plätze für die man ein Vermögen zahlen muss. Anders als bei uns gibt es aber auch sehr viele Plätze an denen man für eine Gebühr von 10euro sein Glück versuchen kann. Und genau das habe Ich gemacht. Da Golfen zur absoluten Leidenschaft von Rebeccas Onkels zählt hatte Ich einen guten Lehrer. Am Anfang ist es sehr deprimierend, da es gar nicht so einfach ist den Ball ordentlich zu treffen. Aber nach einer Zeit bekommt man den Ball doch in den Himmel katapultiert. Und ich kann euch sagen das ist ein Heidenspass.